Erst nahmen sie sich die Raucher vor ...

Erst nahmen sie sich die Raucher vor und ich habe den Mund gehalten. Dann nahmen sie sich die Trinker vor und ich habe den Mund gehalten. Dann nahmen sie sich die Dicken vor und ich habe den Mund gehalten. Dann nahmen sie sich mich vor. (Frei nach Martin Niemöller)

Sonntag, 17. Juli 2011

Neues aus den Niederlanden

Die niederländische Gesundheitsministerin Edith Schippers trifft die Verbotsindustrie dort wo es weht tut: beim Geld. Mit einem Schlag hat die Regierung 2,7 Millionen Euro mehr zur Verfügung, die sie für sinnvolle Angelegenheiten einsetzen kann.

Wussten Sie, dass das Rauchverbot auch für die holländischen Coffeeshops gilt. Kein Witz! Drinnen dürfen Sie Gras rauchen, aber nur wenn sie keinen Tabak beimischen. Draußen ist es genau umgekehrt.

Ab dem Herbst 2011 werden Coffeeshops nur noch Holländern zur Verfügung stehen. Ausländer dürfen nicht mehr rein. Auf den ersten Blick würde man vermuten, dass ein solches Gesetz in Europa nicht durchsetzbar ist. Man stelle sich vor, in Deutschland würde man Türken den Zugang zu Biergärten verwehren. Dass so etwas ausgerechnet in den liberalen Niederlanden durchkommt, ist schon erstaunlich.


Geert Wilders

Begründet wird die Maßnahme damit, die kriminelle Szene zu bekämpfen, die sich rund um die Coffeshops entwickelt haben soll. Mir leuchtet das nicht ein. In Zukunft können sich Holländer ein kleines Zubrot verdienen, indem sie Cannabis an Ausländer verkaufen. Auch dem organsierten Cannabis-Handel wird die neue Gesetzeslage viele neue Kunden liefern. Die Alkohol-Prohibition in Amerika hat schließlich auch zu einem Aufblühen des organsierten Verbrechens geführt. Kann es sein, dass law-and-order Politiker wie Wilders Kriminalität brauchen um sich im Amt zu halten? Schafft Wilders hier absichtlich eine neue kriminelle Szene?
Edith Schippers
Edith Schippers (Foto: Roel Wijnants)
Aber es gibt auch erfreuliches aus Holland zu berichten. Zuerst wurde das Rauchverbot für kleine Cafes faktisch aufgehoben. Dann strich das Gesundheitsmisterium die Regierungszuschüsse für die anti-Raucher Organsiation Stivoro. Das dürfte die Verbotsindustrie ins Mark treffen, geht es doch immerhin um 2,7 Millionen Euro. In die gleicher Kerbe schlägt die Weigerung der Gesundsheitsministerin Edith Schippers, weitere Inspektoren einzustellen, die das Rauchverbot in Bars und Restautants durchsetzen sollen.

1 Kommentar:

  1. Das bild von Edith Schippers gehörte zu mir
    Wenn Sie mein Foto verwendet
    sollten sie den Namen des Fotografen angeben.
    Namensnennung — Sie müssen den Namen des Autors/Rechteinhabers in der von ihm festgelegten Weise nennen. http://creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0/deed.de
    Roel Wijnants Fotografie Holland

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