Erst nahmen sie sich die Raucher vor ...

Erst nahmen sie sich die Raucher vor und ich habe den Mund gehalten. Dann nahmen sie sich die Trinker vor und ich habe den Mund gehalten. Dann nahmen sie sich die Dicken vor und ich habe den Mund gehalten. Dann nahmen sie sich mich vor. (Frei nach Martin Niemöller)

Samstag, 16. Juli 2011

Ausweitung der Kampfzone

Die Verbotsindustrie wendet sich zunehmend neuen Märkten zu, allem voran dem Kampf gegen ungesunde Nahrungsmittel. Die eingesetzten Methoden stammen großenteils aus dem erprobten Arsenal der Tabkkontrolle.

Obwohl McDonalds in seinen Restaurants inzwischen auch Salate anbietet und den Kaloriengehalt seiner Speisen angibt, ist an dieser Front kein Frieden in Sicht. Noch gewinnt McDonalds fast jeden jeden Prozess den John Banzhaf gegen ihn anstrengt, aber sollte dieser Konzern mal einen Prozess verlieren, so wird sich das lohnen.

Bis dahin begnügt man sich mit Sticheleien. John Banzhaf hat nun Ronald McDonalds auf dem Kieker und möchte verhindern, dass diese Figur in der Werbung weiterhin eingesetzt werden darf. Er möchte damit - wie könnte es anders sein - die Kinder schützen. Die Kampagne gegen Ronald McDonalds ist eine Neuauflage der Kampagne gegen Joe Camel, die 1997 damit endete, dass Reynolds darauf verzichtete die Figur weiterhin in der Werbung zu verwenden. Obwhol damals die These, dass Joe Camel Teenager zum Rauchen verführe endlos wiederholt wurde, gab es dafür niemals einen schlüssigen Beweis. Im Gegenteil, der Anteil der jugendlichen Raucher fiel während der Amtszeit von Joe Camel. 

  Joe Camel

Ronald McDonald sei - so Banzhaf - genauso schlimm wie Joe Camel und gehöre daher verboten. In diesem Video kann man John Banzhaf life in Aktion sehen. Der Moderator will nicht so recht einsehen, dass man McDonalds mit der Tabakindustrie gleichsetzen kann und macht seinen Zweifeln lautsark Luft. Am Ende schreien sich die beiden einige Minuten lang an.

Interessantere Dinge passieren dagegen in Ungarn. Ab September werden dort Nahrungsmittel mit einem hohen Zucker, Salz, Koffein oder Kohlenhydrat-Anteil mit einer extra Steuer belegt. Noch füllt diese Steuer einfach die ungarische Staatskasse, und die Verbotsindustrie wird noch einige Überzeugungsarbeit leisten müssen, um an diesen Topf heranzukommen.

In Deutschland ist eine solche "Hamburger Steuer" noch nicht geplant. In einer Umfage des Berliner Kuriers spachen sich rund zwei Drittel der Befragten gegen eine solche Steuer aus, aber rund ein Drittel ist dafür. Für die Verbotsindustrie dürften das gute Nachrichten sein. Es fehlt nicht mehr viel und diese Steuer wird auch in Deutschland mehrheitsfähig.

 

 

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen