David Nutt ist ein englischer Psychiater und Professor am Londoner Imperial College, der sich vor allem mit den Themen Drogen und Sucht befasst. Wer sich mit der Verbotsindustrie beschäftigt wird früher oder später auf diesen Mann aufmerksam.
Im März 2007 veröffentlichte David Nutt einen ausfehenerregenden Artikel in The Lancet in dem er versuchte die Gefährlichkeit verschiedener Drogen anhand von nachvollziehbaren Kriterien einzuschätzen. Dabei kam heraus, dass illegale Drogen mitnichten die gefährlicheren Drogen sind. Zwar belegen die illegalen Drogen Heorin und Kokain die Plätze eins und zwei, aber Drogen wie Cannabis und Ecstasy landen nach einigen legalen Drogen auf den hinteren Plätzen.
Die komplette Liste sieht so aus:
- Heroin
- Cocaine
- Barbituates
- Street methadone
- Alcohol
- Ketamine
- Benzodiazepines
- Amphetamine
- Tobacco
- Buprenorphine
- Cannabis
- Solvents
- 4-MTA
- LSD
- Methylphenidate
- Anabolic Steroids
- GHB
- Ecstasy
- Alkyl Nitrates
- Khat
Alkohol belegt immerhin Platz 5 und einige anti-Prohibitionisten zitieren diese Liste gerne, um beispielsweise gegen das Cannabis-Verbot zu argumentieren. Warum ist Cannabis verboten, wenn der viel gefährlichere Alkohol legal ist? Nun besteht tatsächlich wenig Zweifel daran, dass das Cannabis-Verbot Unsinn ist und dass Alkohol gefährlicher ist als Cannabis. Dennoch muss man mit dieser Argumentation vorsichtig sein. Die gewünschte Einsicht, nämlich Cannabis zu legalisieren ist nicht die einzige denkbare Konsequenz. Denkbar ist auch Alkohol ebenfalls zur illegalen Droge zu machen.
Von daher trifft ein solches Argument die Verbotsindustrie nicht gerade ins Mark. Nichts würde sie lieber tun als den ganzen Zinnober, den sie gegen Tabak in Stellung gebracht hat auch gegen Alkohol einzusetzen. Unter den anti-Prohibitionisten ist daher diese Argumentationsweise, die oft als Nuttism bezeichnet wird, ziemlich umstritten.
Nachdem Nutt in seinem Artikel die Gesetzgebung bezüglich Drogen öffentlich in Frage gestellt hatte, verlor er seinen Job im Advisory Council on the Misuse of Drugs.
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