Im März 2015 veröffentlichte die Stiftung Warentest einen Bericht über die e-Zigarette. Der Bericht war im üblichen Konjunktiv-Stil geschrieben, der Autor gibt sich nicht zu erkennen und in den Kommentaren hagelt es Kritik. Aber eine Bemerkung erweckte meine Aufmerksamkeit.
Anil Batra vom Wissenschaftlichen Aktionskreis Tabakentwöhnung findet den kompletten Verzicht besser, als den Kippenkonsum bloß zu verringern oder dauerhaft auf die E-Zigarette umzusteigen.
Wer ist dieser Wissenschafliche Aktionkreis Tabakentwöhnung (WAT)? Es ist ein eingetragener Verein (District court Frankfurt am Main VR 9737). Eingetragen wurde er 1991. Auf Google gibt es für WAT nur ein paar hundert Treffer und in Google Trends findet man nichts zu WAT. (Stand März 2015). Selbst das DKFZ weckt da mehr Interesse, wenn auch mit fallender Tendenz.
Martina Pötschke-Lange vom DKFZ ist dort Mitglied. WAT gibt zusammen mit dem DKFZ einen Newsletter heraus. Das DKFZ bietet im Gegenzug ein "Curriculum Tabakabhängigkeit und Entwöhnung" an und "Das 20stündige Curriculum Tabakabhängigkeit und Entwöhnung ist zertifiziert durch den Wissenschaftlichen Aktionskreis Tabakentwöhnung (WAT) e.V."
Phantom
Das legt den Verdacht nahe, dass WAT ein Phantom ist, das geschaffen wurde um mehr unabhängige Experten vorzutäuschen als es wirklich gibt. WAT ist eng mit dem DKFZ vernetzt. Sehr eng.
Bemerkenswert ist, dass sie damit bei Stiftung Warentest durchgekommen sind. Aber vielleicht hat das DKFZ ja den ganzen Bericht selbst geschrieben. Wenn Lobbyisten Gesetze schreiben dürfen, dann doch sicher auch einen Artikel.